Mahlgrad und gemahlener Kaffee

Bei mir bekommen Sie gemahlenen Kaffee nur auf besonderen Wunsch – warum eigentlich? Kaffee verliert beim Mahlen und kurz darauf, eine Vielzahl seiner Aromen. Man sagt, dass Kaffee 15min nach dem Mahlen, 50% seiner Aromen verloren hat! Dagegen hilft auch das schnelle Verschweißen nur bedingt. Deshalb empfehle ich, den Kaffee erst kurz vor dem Verzehr zu mahlen, denn nur so kann er alle Aromen entfalten.  Bedenken Sie: Alle Aromen, die Sie bereits im gemahlenem Kaffee riechen, können nicht mehr in den Bohnen sein. 

 

Bitte beachten Sie, dass Sie völlig unterschiedliche Ergebnisse mit verschiedem Mahlgrad gemahlenen Kaffees erzielen werden: 

Bei dem Mahlgrad steht die 1 für besonders fein gemahlenen Kaffee (1 = fein / 10 = grob). 

Espresso wird meist recht fein (1-3), Filterkaffee / Vollautomat mittel (3-6) und French- / AeroPress, Karlsbader Kanne recht grob (7-10) gemahlen. 

 

Ich verkaufe keine Kaffeemühlen, sprechen aber gerne Empfehlungen aus. So können Sie zu Hause ganz individuell testen, welcher Mahlgrad am besten zu Ihrer Kaffee- / Espressozubereitung passt. Merke: Je feiner ein Kaffee gemahlen wird, desto langsamer fließt er durch den Filter oder das Sieb. Daher nimmt man zur Espressozubereitung eher einen etwas feineren Mahlgrad. Aber Achtung: Ist der Kaffee zu fein, schafft es die Pumpe nicht mehr, das Wasser durchzudrücken. Ein Espresso sollte beispielsweise zirka 25 Sekunden zum Durchlaufen brauchen, mit 25ml Menge. 

Eine angefangene Kaffeetüte verschließen Sie am besten immer gleich nach der Entnahme mit dem Zipper. Eine Lagerung an einem nicht zu warmen Ort reicht völlig aus. Eine Lagerung im Kühlschrank ist weder sinnvoll noch notwendig. Bewahren Sie den Kaffee auch nicht neben zu stark riechenden Lebnsmitteln auf. Dieser nimmt den Geruch sonst auf. 

Das Mindesthaltbarkeitsdatum - MHD beträgt 12 Monate nach dem Röstdatum und ist unten auf die Tüten aufgedruckt. 

 

Zubereitung von Hand, bzw. mit einem Filter

 

1) Filterkaffee/Zubereitungsarten

Hier wird das etwa 93 - 96 Grad heiße Wasser durch einen Papierfilter gegossen und der Kaffee vollständig vom Wasser umspült. Dies ist die „traditionelle“ Weise, um Kaffee aufzubrühen. Nachdem vor allem Kapselsysteme den Markt beherrscht hatten, sind Filterkaffeemaschinen momentan wieder groß im Kommen. Eine einfache Filterkaffeemaschine bekommen Sie bereits für kleines Geld, für eine hochwertige Maschine können Sie bis zu 300 Euro ausgeben. Lassen Sie Ihren frisch gebrühten Kaffee aber auf keinen Fall auf einer Warmhalteplatte stehen – filtern Sie besser direkt in eine Thermoskanne, beziehungsweise gießen den frisch gebrühten Kaffee dort hinein. Aber genießen Sie ihn immer frisch gebrüht!

Da mehr als 2/3 aller Deutschen ihren Kaffee am liebsten als Filterkaffee trinken, biete ich Ihnen verschiedene Zubereitungsarten an:

Handfilter: der Klassiker mit einem Melitta Kaffeefilter in die Glaskanne frisch gebrüht

Chemex: ähnlich wie Handfilter, aber mit dickerem Filterpapier durch einem speziellen Trichter

Relativ neu ist die Methode mit Aeropress: Hier wird das heiße Wasser, ähnlich einer Spritze, mit leichtem Druck durch einen Papierfilter gepresst. Das Ergebnis ist ein vollmundiger und sehr runder, ausgewogener Kaffee. Diese Methode ist sehr zu empfehlen, wenn man etwas Zeit hat und Wert auf den vollen Geschmack legt.

Ähnlich dazu ist die FrenchPress-Methode (auch Stempel Kanne): Hier wird in einem Glaszylinder mittels eines Stempels der Kaffee durch das Wasser gedrückt. Dies mag nicht jeder, da sich immer wieder etwas Kaffeepulver im Kaffee wiederfindet. 

Die wohl feinste und aufwändigste Methode ist die Zubereitung in einer Karlsbader Kanne. Diese kommt gänzlich ohne Papier- oder Metallfilter aus: Auf der Kanne sitzt ein Porzellanfilter, in dem sich grob gemahlene Kaffee befindet. Nun wird langsam mit heißem Wasser aufgegossen und das Ergebnis ist ein perfekter Filterkaffee. 

 

2) Kaffeevollautomat

Eine in den letzten Jahren weit verbreitete Art den Kaffee zuzubereiten, ist der Einsatz eines Kaffeevollautomaten. Dies ist, wie ich meine, ein guter Kompromiss, um einen akzeptablen Kaffee mit einem vertretbaren zeitlichen Aufwand herzustellen. Vollautomaten gibt es ab 200 Euro und soweit der Geldbeutel reicht. Für ein gutes System sollten Sie aber mit 1.000 Euro rechnen. Die Kaffeemühle ist im Vollautomaten bereits integriert, um so immer frisch gemahlenen Kaffee zu erhalten. Einen Espresso kann man mit den Systemen aber nur dem Namen nach produzieren. 

 

3) Kapselsystem

Diese setzen sich in den letzten Jahren immer mehr durch, da sie ja so schön bequem aber auch wahnsinnig teuer sind. Das Prinzip ist immer dasselbe: Eine winzige Menge Kaffee (meist 5 bis 7 Gramm) sind in einer Kapsel aus Aluminium, Kunststoff oder Papier enthalten, durch die dann heißes Wasser gepresst wird. Eine gute Erfindung für den gestressten Großstädter! Diejenigen, die etwas Zeit haben und ihren Kaffee wirklich genießen wollen, sollten allerdings davon Abstand nehmen.

Die Kosten immens: Der preiswerteste Kaffee kostet ab 70 Euro pro Kilo und das obere Ende liegt deutlich über 200 Euro pro Kilo Kaffee! 

 

4) Siebträgersystem

Das ist die klassische italienische Art: Die Preise für Siebträgermaschinen liegen bei etwa 200 Euro bis hin zu mehreren Tausend Euro für Spitzenmodelle. Hier ist allerdings viel Handarbeit gefragt, aber wer einen perfektes Espressogetränk genießen möchte, braucht unbedingt einen Siebträger und Zeit. Das ist auch der kleine Haken dabei: Es geht nicht „mal eben schnell“, aber das Ergebnis ist zweifellos das Beste, was Sie Ihrem Espressobohnen antun können. Das Wasser wird mit zumeist ca. 9 Bar durch den Siebträger gedrückt. Es ist allerdings einiges an Erfahrung nötig, was den Mahlgrad des Kaffees angeht und wie fest das Kaffeemehl gepresst wird.

Man kann das Ganze auch als Einhebelmaschine kaufen und muss dann jeweils von Hand den Druck erzeugen. Eine tolle, aber kraftraubende Methode. 

Egal wofür Sie sich entscheiden – ich stehe Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.